24. Juni 2013
Das Fernwärmenetz im Bioenergie Dorf Anzère wird kräftig ausgebaut. Das größte Fernheizwerk in Zentraleuropa, das auf Basis von Holzpellets einen Ferienort im Wallis / Schweiz versorgt, konnte zahlreiche neue Kunden gewinnen.
Es ist gerade einmal 2 Jahre her, dass man in Anzère dem Heizöl "Adieu" gesagt hat. In dem Bergdorf wurde 2011 unter Projektleitung von MANN Energie eine Heizzentrale mit einer Feuerungsleistung von 6,3 MW installiert. In einer ersten Phase wurden damit 15 Immobilien (ca. 600 Wohnungen / 2400 Betten) mit Wärme versorgt und bis zu 1,2 Mio. Liter Heizöl eingespart. Nach zwei erfolgreichen Heizperioden waren auch die letzten Skeptiker überzeugt. So sind mittlerweile 40 Immobilien (4000 Betten) unter Vertrag. Dazu gehören auch 3 Hotels und das Wellness-Center des Ortes.
Die "Feuertaufe" hatte das 6,3 MW-Projekt nicht nur am 01. Oktober 2011 – der erste Heizkessel der Anlage wurde im Rahmen einer feierlichen Einweihung mit der Westerwälder Schnapsspezialität "Basaltfeuer" in Betrieb genommen. Die zweite Feuertaufe bestand die Pelletzentralheizung im Februar 2012. Bei -22°C und guter Belegung er Wohnungen und Hotels wurde ihre Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit unter Beweis gestellt. Inzwischen wurde die zweite Wintersaison mit erweitertem Netz abgeschlossen.
„Durch den Anschluss der ersten 15 Immobilien (2 Hotels, Spa & Wellness-Center, Appartmenthäuser) konnten wir alte Ölkessel mit einer Gesamtleistung von 15 MW abschalten. Im Februar letzten Jahres betrieben wir das Fernwärmenetz mit nur einem Kessel à 3,15 MW Leistung. Dies gelang trotz -22 °C Außentemperatur und vielen Gästen im Ort“, betont Markus Mann als Projektinitiator und Geschäftsführer von MANN Naturenergie GmbH & Co. KG, D-Langenbach/Westerwald.
Bis ins letzte Eck gehen die Wärmeleitungen und das Glasfaserkabel
Beispiel einer Abzweigung
Verdichten und später Asphaltieren. Schöner wie vorher
Fast fertig…. Die Urlauber können kommen.
Gelungen ist dies nicht nur durch Energieeinsparung am Ort, sondern auch durch eine intelligente Wärmepufferung im Fernwärmenetz selbst. 240 Kubikmeter Heizwasser zirkulieren variabel bei Vorlauftemperaturen von 80°C bis zu 95°C. Die Rücklauftemperaturen schwanken zwischen 55°C und 65°C. Das Netz ist somit als großer Pufferspeicher in die Leistungsplanung integriert. Das Wellness-Bad bietet eine weitere Regelbarkeit und Pufferung. Die Schwimmbecken werden nicht nach Belieben aufgeheizt, sondern können je nach Verbrauch der Wohngebäude zeitlich versetzt angesteuert werden.
Die Netzsteuerung greift aber auch auf die Reserven in den Gebäuden und im Wellness-Center selbst zurück. So können die Sollwerte in den Gebäuden in Abhängigkeit von Uhrzeit, Außentemperatur und Wohnungsbelegung variabel über das Fernwirksystem angepasst werden. Durch drehzahlgeregelte Kessel- und Fernwärmepumpen gelingt nicht nur eine Stromkostenreduzierung. Auch die Wärmeverluste hält man auf niedrigstem Niveau.
„Nach ca. 8.000 MWh verkaufter Wärme während der ersten Saison, blicken wir auf einen Gesamtnutzungsgrad von > 83 % zurück. Hierbei sind der Wirkungsgrad des Kessels und die Netzverluste enthalten!“ berichtet Xavier Aymon, technischer Betriebsleiter in Anzère. „Dies ist ein sehr guter Wert, wenn man bedenkt, dass die gesamte Inbetriebnahmezeit mit zum Teil unisolierten Leitungen in der Kalkulation enthalten sind“.
Winterüberraschungen gab es aber trotzdem. Aufgrund von 2,45 Meter Neuschnee in nur 3 Tagen, waren die Zufahrtsstraßen zum Ort komplett gesperrt, sodass sich der 400 Tonnen fassende Brennstoffbunker als gute Investition bestätigte.
Der in den 1970er Jahren entstandene Ferienort Anzère hat in den vergangenen Jahren eine maßgebliche Renovierungswelle hinter sich. Das gute Gefühl, mit Bioenergie den Urlaub zu verbringen sowie die Investitionen des Ortes in neue Liftanlagen, Pisten und ein Wellness-Bad haben Anzère für Touristen attraktiver gemacht. Der Bau der Pelletzentralheizung hat Anzère zudem ein grünes und umweltfreundliches Antlitz verliehen.
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